Gemeindepräsident von Nesslau SG gibt Amtsgeheimnisverletzung zu

Gemeindepräsident von Nesslau SG gibt Amtsgeheimnisverletzung zu

Kilian Looser, Gemeindepräsident von Nesslau, ist wegen Amtsgeheimnisverletzung im Zusammenhang mit dem Standort der Kantonsschule Wattwil verurteilt worden. Looser hat sich in in einem Interview der "Ostschweiz am Sonntag" zur Tat bekannt.

"Ich stehe dazu, was ich gemacht habe. Ich habe in guter Absicht gehandelt", sagte er. Er akzeptiere das Urteil und habe die Busse von 1000 Franken bereits bezahlt.

Bisher war nur bekannt gewesen, dass ein Gemeindepräsident aus dem Toggenburg wegen Amtsgeheimnisverletzung verurteilt worden war. Looser sagte, er habe mit seinem Gang an die Öffentlichkeit Klarheit schaffen wollen.

Zur Anzeige war es wegen einer Indiskretion im Zusammenhang zum Standortentscheid für die Kantonsschule Wattwil gekommen. Die St. Galler Regierung Anzeige wegen Verdachts auf Amtsgeheimnisverletzung gegen Unbekannt eingereicht. Eine interne E-Mail war an eine Zeitung gelangt.

Anlage zu klein und sanierungsbedürftig

Die Kantonsschule Wattwil bleibt am bisherigen Standort im Toggenburg und wird erneuert. Dies hatte die St. Galler Regierung Anfang Mai entschieden. Die 1970 erbaute Schulanlage mit derzeit gut 700 Schülerinnen und Schülern ist zu klein und sanierungsbedürftig. Noch offen ist, ob das bestehende Gebäude saniert oder ob eine neue Schule neben der Berufsfachschule Toggenburg in Wattwil gebaut wird.

Neben der Erneuerung in Wattwil kam auch der Bau einer neuen Kantonsschule in Rapperswil-Jona oder Uznach in Frage. Die Regierung verwarf diese Varianten aber ebenso wie eine Aufteilung der Schule in Wattwil auf zwei Standorte.

Von den Schülerinnen und Schülern der Kanti Wattwil kommen heute rund zwei Drittel aus dem Linthgebiet, davon wiederum etwa die Hälfte aus Rapperswil-Jona. Nur ein Drittel wohnt im Toggenburg. Wattwil liegt aber im Zentrum des Einzugsgebiets der Schule.