Mehr als 400 Briefeschreiber unterstützen Kanti Wattwil

veröffentlicht am Samstag, 11.10.2014

Zürichsee-Zeitung

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Mehr als 400 Briefeschreiber unterstützen Kanti Wattwil

Kantistreit. Die Briefaktion für den Kantistandort Wattwil stösst auf eine grosse Resonanz. Mehr als 400 Briefe wurden innerhalb einer Woche geschrieben. Die Verfasser kommen auch aus dem Linthgebiet.

Ramona Kriese

Dass die Rückmeldung so gross sein würde, damit hätten die Initianten nicht gerechnet. Hundert Briefe hatten sich Ivan Louis und Esther Meier zum Ziel gesetzt: Briefe aus der Bevölkerung, in denen sich die Verfasser zur aktuellen Kantidebatte äussern und sich insbesondere für den Standort Wattwil starkmachen. Jetzt, eine Woche nach dem Start der Aktion, sind über die Homepage der Initianten (www.bildung-toggenburg.ch) 440 Briefe eingegangen (Stand gestern Nachmittag). 370 davon wurden bereits an die St. Galler Regierung verschickt. Die Briefe wurden zunächst durchgelesen und auf formale Fehler hin überprüft. Zudem mussten einige versehentlich doppelt abgeschickte Briefe herausgefiltert werden. Mitinitiant Ivan Louis selbst beobachtet den Eingang der Briefe jeden Tag. Der ehemalige Schüler der Kanti Wattwil, der zurzeit in Israel studiert, hat die Briefaktion zur Unterstützung der Kanti Wattwil gemeinsam mit Esther Meier ins Leben gerufen. Die beiden sind auch Initianten der Petition «Ja zum Bildungsstandort Wattwil».

 

Briefkasten gefüllt

Dafür, dass die Briefe bei der Regierung in St. Gallen ankommen, ist Ivan Louis? Bruder René verantwortlich: Dieser studiert in St.?Gallen und übernimmt den praktischen Teil der Aktion. Jeden Morgen macht er sich mit einem Sack voller Briefe auf zum Regierungsgebäude und füllt dort den Briefkasten. Heute Samstag hat er seinen letzten Auftrag als «Postbote»: Die Briefaktion geht heute zu Ende. Wie Ivan Louis sagt, war die Aktion von Anfang an auf eine Woche beschränkt.

 

Lehrer und Schüler

Zu den Verfassern der 440 Briefe gehören unter anderen Lehrer sowie aktuelle und ehemalige Schüler der Kanti Wattwil. Für ihre Aktion geworben haben die Initianten vor allem via Facebook und mit einem Newsletter. Von weiteren Massnahmen, etwa gezielter Werbung an der Kanti Wattwil, habe man aber abgesehen.

 

Briefe aus Rapperswil-Jona

Unter den Briefeschreibern finden sich auch Personen aus der Oberseeregion. Wie Louis sagt, stammen knapp 40 Briefe aus dem Linthgebiet, 16 davon aus Rapperswil-Jona. Die Verfasser jener Zeilen sehen beispielsweise das Bildungsangebot der Kanti Wattwil in Gefahr, wenn künftig bis zu 100 Schüler aus Rapperswil-Jona an die Kantonsschule Ausserschwyz in Pfäffikon (KSA) geschickt würden. Diese Option, die gegenwärtig vom Kanton geprüft wird, steht im Fokus der Briefaktion und ist der Hauptkritikpunkt. Schüler aus dem Linthgebiet - ausgenommen jene aus Rapperswil-Jona - hätten daraus nur Nachteile, verdeutlicht Louis: «Sie müssten weiterhin nach Wattwil in die Kanti - und diese Kanti würde qualitativ schlechter werden.»

Die Briefaktion habe niemand dazu genutzt, sich entgegen dem eigentlichen Ziel der Aktion für eine Kanti Linth auszusprechen - auch nicht die Verfasser aus Rapperswil-Jona. «Auch solche Briefe hätten wir fairerweise an die Regierung übermittelt.» Einige stellten jedoch die Briefaktion insgesamt in Frage.

 

Verhandlungen abbrechen

Die Initianten hoffen nun, dass die laufenden Verhandlungen mit dem Kanton Schwyz abgebrochen werden. «Die Regierung soll den gefällten Standortentscheid vollziehen - mit einem Neubau in Wattwil», sagt Louis. Er ist gespannt, wie die Briefaktion in St. Gallen ankommt. Bislang hat er noch keine Rückmeldung bekommen.


Mehr als 400 Briefeschreiber unterstützen Kanti Wattwil (Samstag, 11.10.2014)

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