Kritik an Kanti-Gesprächen mit Schwyz

veröffentlicht am Dienstag, 10.02.2015

St. Galler Tagblatt

PDF: Kritik an Kanti-Gesprächen mit Schwyz


Kritik an Kanti-Gesprächen mit Schwyz

Der Kanton Schwyz zeigt sich bereit, 100 bis 200 St. Galler Mittelschüler in Pfäffikon zu beschulen. Politiker aus dem Linthgebiet sehen darin keine echte Lösung für den Kanti-Streit. «Das ist eine Finte der St. Galler Regierung», sagt GLP-Kantonsrat Nils Rickert.

 

ADRIAN VÖGELE

 

Die St. Galler Regierung hält am Kantonsschulstandort Wattwil fest – zum Ärger des Linthgebiets. Seit längerem steht deshalb die Frage im Raum, ob ein Teil der Mittelschüler aus dem Linthgebiet in Pfäffikon zur Schule gehen könnte. Die entsprechenden Modalitäten sind inzwischen abgeklärt, der St. Galler Regierung liegt dazu ein Bericht vor (Ostschweiz am Sonntag vom 8. Februar). Der Schwyzer Bildungsdirektor Walter Stählin sagt: «Unser Angebot ist, ein Kontingent von 100 bis 200 Mittelschülern aus dem Kanton St. Gallen in Pfäffikon zu beschulen.» Die Rede ist von Schülern aus Rapperswil-Jona. Die St. Galler Regierung will Ende März über ihr weiteres Vorgehen informieren.

 

Keine Alternative zu Kanti Linth

Bildungspolitiker aus dem Linthgebiet sind über diese Entwicklung weder überrascht noch erfreut. «Das ist eine Finte der St. Galler Regierung, um das Linthgebiet auseinander zu dividieren», sagt GLP-Kantonsrat Nils Rickert. Die angedachte ausserkantonale Beschulung werde den Bedürfnissen des Linthgebiets nicht gerecht. «Wir brauchen eine eigene Kantonsschule – und zwar eine von stattlicher Grösse», sagt Rickert. Dies sei die einzige wahre Lösung des Konflikts. «Als möglicher Standort steht nach wie vor Uznach im Vordergrund.»

Yvonne Suter, CVP-Kantonsrätin und Präsidentin der IG Pro Bildungsstandort Linthgebiet, sagt: «Unsere Hoffnungen, dass die derzeitigen Verhandlungen zu einer guten Lösung für das Linthgebiet führen, sind gering.»

 

«Nicht die optimale Lösung»

Das Vertrauen in die Regierung sei ziemlich angeschlagen, da diese bisher nie die Bereitschaft gezeigt habe, Verbesserungen für das Linthgebiet – etwa einen Kantonsschulstandort in Uznach – ernsthaft zu prüfen, sagt Suter. «Schülerinnen und Schüler nach Pfäffikon zu schicken, wäre zwar insbesondere für den Raum Rapperswil-Jona eine Verbesserung gegenüber heute, insgesamt aus unserer Sicht aber nicht die optimale Lösung – unabhängig davon, wie ein solcher Vertrag im Detail aussähe.»

Ein Hauptargument der IG sind die Schülerzahlen der Kanti Wattwil: Über zwei Drittel kommen aus dem Linthgebiet.


Kritik an Kanti-Gesprächen mit Schwyz (Dienstag, 10.02.2015)

Alle Aktuellbeiträge