BDP fordert zwei Kantivorlagen

veröffentlicht am Mittwoch, 08.04.2015

Zürichsee-Zeitung

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BDP fordert zwei Kantivorlagen

Das Stimmvolk soll zwischen zwei Kantonsschulstandorten im Linthgebiet und im Toggenburg und der Regierungs­lösung für den Neubau der Kanti Wattwil wählen können, fordert die St. Galler BDP.

 

Wattwil behält seine Kantonsschule. Das hat die St. Galler Regierung entschieden und vergangene Woche ihre konkreten Pläne präsentiert – und damit das Linthgebiet verärgert. Die St. Galler BDP bedauert, dass sich die Regierung «in dieser kontroversen Situation» nicht dazu durchringen konnte, um der Bevölkerung zwei Varianten zu präsentieren. Die Partei hatte bereits früh für zwei Kantonsschulen plädiert – eine im Toggenburg und eine im Linthgebiet.

 

Für Parteipräsident Richard Ammann ist klar: Es müsste unbedingt auch eine Variante mit einer Mittelschule diesseits und einer jenseits des Rickens ausgearbeitet werden. Das Volk soll an der Urne über eine Zwei-Standorte-Lösung und über die von der Regierung favorisierte Neubau­lösung in Wattwil entscheiden können. «Die Akzeptanz für die obsiegende Variante würde dadurch massiv erhöht, speziell in den betroffenen Regionen», ist Ammann überzeugt.

 

Maturitätsquote anheben

Heute zählt die Kanti Wattwil 700 Jugendliche – zu wenige für zwei Schulen. Dies ist die Haltung der Regierung. Um eine gut funktionierende Kantonsschule führen zu können, seien mindestens 600 bis 700 Schülerinnen und Schüler notwendig.

 

Die BDP zweifelt diese Minimalzahl an; sie sei nicht belegt. Es gebe genügend Schulen, die bewiesen, dass «auch mit weniger Schülern eine erfolgreiche Mittelschule» geführt werden könne. So erwähnt die Partei auch das Gymnasium Friedberg in Gossau.

 

Die BDP schlägt gleichzeitig eine Bildungsoffensive vor. Damit könne endlich der Rückstand bei der gymnasialen Maturitätsquote gegenüber andern Kantonen aufgeholt werden; dies sei in den nächsten zehn Jahren dringend notwendig.

 

Verschieden ausgerichtet

Ammann hat eine konkrete Vorstellung, wie die zwei Kantonsschulen im Toggenburg und im Linthgebiet geführt werden könnten. Die bestehende, dannzumal sanierte Kanti in Wattwil könnte musisch-künstlerisch ausgerichtet sein, die neue Kanti im Linthgebiet mathematisch-naturwissenschaftlich. Die übrigen Schwerpunktfächer – allenfalls auch ein Untergymnasium – würden an beiden Standorten ­geführt.


BDP fordert zwei Kantivorlagen (Mittwoch, 08.04.2015)

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