Thurpark bleibt Kanti-Option

veröffentlicht am Freitag, 14.03.2014

Toggenburger Tagblatt

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Rund 70 Personen kamen zur Wattwiler Vorversammlung der politischen und der Schulgemeinde. Gemeindepräsident Alois Gunzenreiner stellte die Arbeit des Gemeinderates in den grösseren Zusammenhang der Regionalentwicklung.

HANSRUEDI KUGLER

WATTWIL. Steuerfussreduktion und der Kampf für Kanti und Spital: Für seine Ausführungen erntete Alois Gunzenreiner an der Vorversammlung Applaus. Nachfragen wurden keine gestellt, und Kritik wurde auch keine geäussert. Im kleinen Thurparksaal hörten die gut 70 Interessierten knapp zwei Stunden lang umfassende Informationen, zuerst von Schulratspräsident Norbert Stieger, anschliessend von Gemeindepräsident Alois Gunzenreiner. Dieser stellte die gemeinderätliche Tätigkeit in den grösseren Zusammenhang der mittelfristigen Entwicklung der Zentrumsgemeinde Wattwil. Dass diese derzeit in der Defensive ist, weiss der Zeitungsleser. Der Ausbau des Spitals ging zwar in erster Lesung problemlos durch den Kantonsrat, aber das Engagement für den Standort sei weiterhin notwendig, meint Alois Gunzenreiner. Mehr Sorgen macht ihm, dass das Linthgebiet Wattwil die Kanti streitig macht. «Ich habe keine Angst vor einem Wettbewerb mit dem Linthgebiet», sagte er. Aber die Kritik von dortigen Kantonsräten, mit Schulbauten dürfe man keine Regionalpolitik betreiben, sei bemühend. Schliesslich seien vor vierzig Jahren sowohl die Berufsschule wie das Technikum genau aus solchen regionalpolitischen Erwägungen nach Rapperswil vergeben worden.

 

Thurpark bleibt Kanti-Option

Neun Areale im Zentrum von Wattwil hat der Gemeinderat dem Bildungsdepartement als mögliche Standorte für einen Kanti-Neubau angegeben. Neben freien Arealen unter anderem auch wieder das Areal des Thurparks. Bereits 2009 hatte der Gemeinderat dem Kanton den Thurpark als Option für eine Erweiterung angeboten. Auch deshalb wolle er mit der Sanierung des Thurparks nichts überstürzen. Eine Studie hat allerdings ergeben, dass in den nächsten Jahren Investitionen im Umfang von 6 bis 7 Millionen Franken nötig sind, um den Erhalt der Bausubstanz und die Aufrüstung für die gängigen Bedürfnisse zu finanzieren. Für die Vorfinanzierung «Gemeindesaal» (unabhängig vom Standort) will der Gemeinderat deshalb 1,5 Millionen aus dem Einnahmenüberschuss bereitstellen.

 

Steuerfuss 148 beantragt

Geht es nach dem Gemeinderat, so wird der Gemeindesteuerfuss um drei Prozent auf 148 sinken. Die gute Ertragslage bei den Steuereinnahmen, Kostendisziplin, deutlich verringerte Amortisationen und der Entschuldungsbeitrag für die Fusion mit Krinau sind hierbei die wichtigsten Faktoren. Zum Einnahmenüberschuss von gut 1,6 Millionen Franken haben geringere Ausgaben für die Schulen, höhere Steuereinnahmen, weniger Ausgaben in mehreren Ressorts und höhere Staatsbeiträge beim Strassenunterhalt beigetragen.

 

Blockierte Projekte

Ein paar Dämpfer hatte Alois Gunzenreiner dann aber doch noch zu vermelden. So habe das Amt für Raumentwicklung die Vergrösserung des Spielfeldes Schomatten abgelehnt. Diese war vom Gemeinderat vorgeschlagen worden, um nach der Ablehnung der Umzonung für eine neue Sportstätte im Rickenhof die Platzprobleme des Fussballclubs zu mindern. Die Situation ist offenbar derzeit in einer Sackgasse: Ausser dem Ersatz eines Ballfangnetzes in der Schomatten und einer Verbesserung der Beleuchtung in der Grüenau könne der Gemeinderat dem Fussballclub nicht helfen.

An der Bleikenstrasse werde voraussichtlich auch 2014 nicht gebaut. Eine Einsprache sei weitergezogen worden und immer noch hängig. Dasselbe gelte auch für die Umfahrung Wattwil: Die vier verbliebenen Einsprachen sind ans Verwaltungsgericht weitergezogen worden und sind noch nicht entschieden.


Thurpark bleibt Kanti-Option (Freitag, 14.03.2014)

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