Neue Vorwürfe in der Kanti-Affäre

veröffentlicht am Samstag, 16.08.2014

Zürichsee-Zeitung

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Neue Vorwürfe in der Kanti-Affäre

 

Kanti Nach dem Urteil gegen den Nesslauer Gemeindepräsidenten gerät jetzt die Staatsanwaltschaft St. Gallen in die Kritik. Und: Bereits gibt es Zweifel an der Rolle von Benno Lindegger, der die Kantonsverwaltung untersuchen soll.

 

Marco Lügstenmann

 

In der «Causa Kanti» gerät jetzt die Staatsanwaltschaft St. Gallen respektive das Untersuchungsamt Uznach unter Beschuss. Nils Rickert, GLP-Kantonsrat aus Rapperswil-Jona, wirft dem leitenden Staatsanwalt Thomas Weltert Fehler vor. Weltert war zuständig für die Untersuchung der illegalen Weitergabe von vertraulichen Regierungsakten über die Zukunft der Kanti Wattwil. «Er hat dabei keine Glanzleistung vollbracht», sagt Rickert.

Das Verfahren wurde abgeschlossen, nachdem Nesslaus Gemeindepräsident Kilian Looser als Whistleblower ausfindig gemacht und wegen Amtsgeheimnisverletzung verurteilt worden war. Rickert aber, der auf eigenen Antrag hin Einsicht in die Untersuchungsakten erhielt, bemängelt den Ablauf des Verfahrens. Es sei neben Kilian Looser keine einzige weitere Person befragt worden, auch kein Mitglied des Regierungsrates oder der Staatskanzlei.

Dies, obwohl spekuliert wurde, dass Regierungsvertreter in den Fall involviert sein könnten. Schliesslich handelte es sich beim vertraulichen Dokument um eine E-Mail von Volkswirtschaftsdirektor Benedikt Würth an seine Ratskollegen. Rickert kritisiert, die Staatsanwaltschaft habe sich keine Mühe gegeben, sich zu schnell mit dem Geständnis von Looser zufriedengegeben und den Fall dadurch nur teilweise aufgeklärt. Thomas Weltert wollte zu den Vorwürfen gestern keine Stellung nehmen.

Nach Abschluss des Verfahrens aus strafrechtlicher Sicht prüft jetzt Rechtsanwalt Benno Lindegger, ob die internen Akten via Verwaltungsmitarbeiter zu Looser gelangten. Bereits wird aber kritisiert, Lindegger sei nicht der Richtige für diese Aufgabe. Der Grund: Er ist verschwägert mit Christoph Mattle, dem Leiter des kantonalen Amtes für Mittelschulen. 


Neue Vorwürfe in der Kanti-Affäre (Samstag, 16.08.2014)

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