Pfäffikon hat Platz für 300 Schüler aus der Region Rapperswil-Jona

veröffentlicht am Donnerstag, 02.10.2014

Obersee Nachrichten

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Kanti PfäffiKon SZ Wird Option für St.Gallen

 

Pfäffikon hat Platz für 300 Schüler aus der Region Rapperswil-Jona

 

Im Standortstreit zur Kanti Linthgebiet-Toggenburg tut sich eine Lösung auf. Schwyz wäre in der Lage, in der neuen Kanti Pfäffikon rund 300 Studenten aus der Region Rapperswil-Jona aufzunehmen. Die Option für die St. Galler läuft Ende Jahr ab. Zieht St. Gallens Regierung die Linthgemeinden diesmal in ihre Verhandlungen mit ein?

 

Letzte Woche gab Schwyz bekannt, dass für die Kantonsschule Ausserschwyz ein Neubau für rund 600 Schüler in Pfäffikon realisiert werden soll. Zusätzlich sei in Planung, rund 100 auswärtige Studenten aufzunehmen. Auf Anfrage der ON bestätigt der Schwyzer Baudirektor Othmar Reichmuth aber, dass die Zahl von 100 Auswärtigen erheblich ausgedehnt werden könne, falls St. Gallen dies wolle. Schulexperten würden eine Schule zwischen 500 und 900 Studenten als «pädagogisch und wirtschaftlich sinnvolle Grösse» beziffern. Dabei könne er sich gut vorstellen, ans obere Limit zu gehen. Die zur Verfügung stehende Bauparzelle in Päffikon lasse problemlos einen Ausbau auf 900 Studenten zu, so Reichmuth.

 

Region Rappi wäre versorgt
Schwyz könnte also rund 300 St. Galler Schüler aufnehmen. Das würde perfekt zu den bis jetzt vorgelegten Studentenzahlen der Region passen. Heute gehen aus Rapperswil-Jona rund 240 Schüler nach Wattwil in die Kanti. Dazu würden sich wegen deren komplizierten Verkehrsverbindungen nach Wattwil wohl gewisse Dörfer wie Eschenbach ebenfalls der Option Pfäffikon anschliessen. Hochgerechnet mit den Zukunftserwartungen ergäbe das somit in Etwa jene 300 Schüler, die Pfäffikon aufnehmen könnte.

 

St. Gallen ist am Zug
Schwyz will nun einen schnellen Entscheid der St. Galler, denn der Neubau der Kanti Pfäffikon drängt. Baudirektor Reichmuth gegenüber den ON: «St. Gallen hat die Wahl. Wir werden uns in deren Entscheide aber nicht einmischen. Wir müssen jedoch bis Ende Jahr wissen, ob St. Gallen die Option Pfäffikon wahrnehmen will oder nicht.» Danach müssten Detailverhandlungen, vor allem natürlich über die finanziellen Konsequenzen, geführt werden. Im Frühling 2015 dann müsse der St. Galler Entscheid definitiv werden.

 

Somit ist die St. Galler Regierung am Zug. Mit Pfäffikon stünde für die Studenten aus der Region Rapperswil-Jona eine ideale Schulmöglichkeit bereit. Das hätte aber auch zur Konsequenz, dass Wattwil von heute rund 700 auf unter 500 Schüler schrumpfen würde. Damit müsste Wattwil neu gedacht werden. Dabei fragt es sich, ob die St. Galler Regierung nach dem bis jetzt vorgeführten Trauerspiel in Sachen Kantistandort noch gewillt ist, diese Abklärungen sauber und transparent vorzunehmen.

 

Der St. Galler Bildungsdirektor Stefan Kölliker schrieb den ON, man sei «mit den Verhandlungen mit Schwyz weit fortgeschritten». Sie würden bis Ende Jahr abgeschlossen sein. Die Konsequenzen für Wattwil seien ebenfalls Bestandteil der Abklärungen. Momentan liege Kölliker ein 30-seitiger Zwischenbericht vor. Einzelheiten könne er aber nicht bekannt geben. Zu erwarten ist, dass die St. Galler Regierung die zehn Linthgemeinden diesmal frühzeitig in die Evaluation zur Kantonsschule Päffikon einbezieht. Ein weiterer Entscheid im stillen Kämmerlein gegen das Linthgebiet könnte dann wohl endgültig niemand mehr verstehen.

 

Bruno Hug


Pfäffikon hat Platz für 300 Schüler aus der Region Rapperswil-Jona (Donnerstag, 02.10.2014)

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