Kanti Wattwil: Kollektives Schweigen im Regierungsrat

veröffentlicht am Montag, 28.04.2014


Kanti Wattwil: Kollektives Schweigen im Regierungsrat

Der Streit um die Standortfrage der Kantonsschule Wattwil geht weiter. Bis zum Sommer 2013 hat sich die Kantonsregierung deutlich für den Mittelschulstandort im Toggenburg ausgesprochen. Dann die Kehrtwende: Man werde nun doch eine Standortanalyse machen lassen und dann entscheiden. In der Zwischenzeit pochen Politiker und Politikerinnen aus dem Linthgebiet weiter auf eine eigene Kanti. Doch die Toggenburger Bevölkerung steht konsequent hinter dem Standort Wattwil: Über 4‘000 Personen haben inzwischen die Petition "Für den Kantonsschulstandort Wattwil" unterzeichnet.

Weiterhin wartet man vergeblich auf eine offizielle Stellungnahme aus St. Gallen. Stattdessen tauchen in der Presse interne Dokumente aus dem Regierungsrat auf. Volkswirtschaftsvorsteher und ehemaliger Stadtpräsident von Rapperswil-Jona Benedikt Würth (CVP) fordert darin unter anderem die genaue Prüfung des Standorts Uznach. Dieser sei von der Analyse als "gut" bewertet worden, Wattwil dagegen nur als "mittel".

Telefonische Rückfragen der Presse bringen nichts: sowohl Würth als auch sein Kollege und Vorsteher des Bildungsdepartements, Stefan Kölliker (SVP), verweigern weitere Auskünfte. Die Bevölkerung wird weiterhin im Unklaren darüber gelassen, wie es mit der Kanti Wattwil weiter geht! Auch die offenbar bereits vorliegende Standortanalyse bleibt unter Verschluss. Eine definitive Stellungnahme der Regierung wurde für April angekündigt. Bis jetzt hat sich die regierungsrätliche "Kommunikationsstrategie" aber auf peinliche Informationslecks und Schweigen beschränkt.

Die mangelnde Kommunikation und der planlose Zick-Zack-Kurs der Regierung sind letztlich der Grund für diesen leidigen Standortstreit. Dringend nötig wären aber endlich ein klarer Grundsatzentscheid, mehr Transparenz und die Offenlegung der Standort-Analyse!

Esther Meier

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